>>Blausteiner Nachrichten Nr. 19<<
8.5.2009

Gen-Kartoffeln


Über die Nachricht, dass der Anbau von MON 810 in Deutschland verboten wird, waren wir zufrieden und fast schon zuversichtlich. Doch mit der nächsten Nachricht der Bundeslandwirtschaftsministerin, den Anbau der Gen-Kartoffel zuzulassen, haben sich unsere Hoffnungen wieder zerschlagen. Diese Woche soll auf einem 20 ha (bislang waren 150 ha geplant) grossen Feld in Ostdeutschland die Gen-Knolle „Amflora“ ausgebracht werden. Bereits in den letzten beiden Jahren wurden unter Protest von Gegnern Kartoffeln dieser Art ausgesät.

Die Grünen-Bundestagsfraktion warf der Bundeslandwirtschaftsministerin einen Verstoss gegen geltende EU-Richtilinien vor. So dürften schon seit Ende 2008 keine Gentechnik-Pflanzen mehr freigesetzt werden, wenn sie Resistenzen gegen medizinisch wichtige Antibiotika enthielten, was bei „Amflora“ aber der Fall ist.

Die Knolle soll eine höherwertige Stärke produzieren, die die industrielle Nutzung in der Papier-, Textil- und Klebstoffindustrie vereinfachen würde. Muss denn für einen kommerziellen Vorteil eine Pflanze gentechnisch verändert und damit auch noch die medizinische Sicherheit aufs Spiel gesetzt werden? Das verantwortliche Unternehmen für diesen Freilandversuch verpflichtet sich in diesem Jahr für zusätzliche Sicherheitsmassnahmen. Auch soll das Erntegut nicht in den Lebens- oder Futtermittelkreislauf gelangen. Wie soll das auf dem späteren Produktionsweg dauerhaft verhindert und auch kontrolliert werden? Stellen Sie sich vor, wir könnten künftig nur noch Stärkemehl aus gentechnisch veränderten Kartoffeln kaufen. In wie vielen Produkten ist Stärke enthalten? Man muss jetzt schon Bedenken haben, wenn Maisstärke verarbeitet wurde. Achten Sie bei Ihrem Einkauf immer auf die Zutatenliste und kaufen Sie bewusst ein. Genprodukte brauchen wir nicht!

 

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