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>>Blausteiner
Nachrichten Nr. 48 << „Wie sich mit genügend Geld eine Abstimmung gewinnen läßt “
Parallel zur Präsidentenwahl konnten die Kalifornier über den Gesetzesvorschlag "Ballot Proposition 37" abstimmen, der eine obligatorische Kennzeichnung von Lebensmitteln mit gentechnisch veränderten Inhalten vorsah. Neun Tage vor der Abstimmung schien Umfragen zufolge das Ergebnis eindeutig, es sprachen sich 67% der Befragten für eine Kennzeichnungspflicht aus. 4 Tage vor der Wahl waren es aber auf einmal nur noch 42%. Bei Abstimmung selbst stieg die Zustimmung mit 47% zwar wieder etwas an, was aber nichts an der unerwarteten Ablehnung (53%) ändert. Wie kam es dazu? Es ist ein Lehrstück für die Macht geballter Propaganda in letzter Minute. Die Gegner der Kennzeichnung spendierten 45 Millionen $ für Fernsehanzeigen, in denen behauptet wurde die Kennzeichnung würde den Steuerzahlern hohe Kosten bescheren, für Familien die Lebensmittel um 340-400 $ pro Jahr verteuern und zu einer Prozeßflut führen. An diesen 45 Millionen waren die üblichen Verdächtigen aus dem Kreis der Agro- und Lebensmittelkonzerne beteiligt, deren Namen wir hier nicht nennen dürfen, die sich aber jeder zusammenreimen kann. Die Befürworter der Kennzeichnung hatten für ihre Kampagne etwas mehr als 7 Millionen $ zur Verfügung, die hauptsächlich aus Privatspenden stammten.
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