>>Blausteiner Nachrichten Nr. 15 <<
12.4.2013

„Gefährliche Gen-Bakterien jetzt freigesetzt“

Auf dem Gestüt Lewitz von Ex-Springreiter Paul Schockemöhle hat ein Pharmakonzern pünktlich zu Ostern die Freisetzung eines genmanipulierten Lebend-Impfstoffs für Pferde gestartet. In der letzten Woche wurden die ersten Fohlen mit lebenden Gen-Bakterien geimpft.

Auffällig sind zahlreiche Ungereimtheiten bei der Genehmigung der riskanten Freisetzung durch das BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit). Es bleiben viele Fragen offen:

Auf dem größten Gestüt Deutschlands werden etwa 4.000 Pferde gehalten. Fraglich ist, ob diese Pferde überhaupt gefährdet sind, die Lungenentzündung zu bekommen, gegen die sie nun mit den Gen-Bakterien geimpft werden. Der Pharmakonzern behauptet: Ja, deshalb muss die Freisetzung genau dort stattfinden, dort ist der Infektionsdruck sehr hoch. Der Gestütsleiter bestreitet dies allerdings, die Pferde seien gesund und das Gestüt nicht betroffen.

Wie kann die Wirksamkeit eines Impfstoffes bewiesen werden, wenn die Tiere doch gesund sind und diese Krankheit auf dem Gestüt gar nicht auftritt?

Werden hier gefährliche Gen-Bakterien in die Umwelt gebracht, einzig um die Auflagen für eine Zulassung des teuren Impfstoffes zu erhalten, ohne Nutzen für die Tiere?

Sieht es nicht so aus, als ob das Lewitzgestüt mit einem dreijährigen Freisetzungsversuch viel Geld verdient - auf Kosten von Menschen und Tieren?

Durch die Freisetzung werden nicht zugelassene Gen-Bakterien unkontrolliert in die Umwelt entlassen und gefährden die Gesundheit von Menschen und Tieren. Selbst der Hersteller kann nicht ausschließen, dass der manipulierte Impfstoff Krankheiten beim Menschen verursacht. Besonders gefährdet sind Babys, Ältere und immungeschwächte Menschen.

Tatsächlich wird damit die Ausweitung der Massentierhaltung durch Genmanipulation verschleiert. Denn eingesetzt würde der fertige Impfstoff später in Zuchtfabriken, in denen mehrere tausend Pferde auf engstem Raum gehalten werden. Massentierhaltung ohne Ansteckungsgefahr, mit Genmanipulation soll es möglich werden. Denn bei artgerechter Tierhaltung stellt die Erkrankung nur ein sehr geringes Risiko dar.

Das für die Genehmigung der Freisetzung zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner unterstellt. In traditioneller Manier hat die Behörde das Genehmigungsverfahren bis kurz vor Versuchsbeginn hinausgezögert. Auf diese Weise wurde nicht nur die Information der Öffentlichkeit sondern auch eine umfassende Antragsprüfung behindert.

Viele Tierhalter wissen nicht, dass z.B. Pferde, Katzen und Kaninchen jetzt schon mit genmanipulierten Lebend-Impfstoffen behandelt werden. Es gibt weder eine Kennzeichnungspflicht der Medikamente noch eine Informationspflicht durch den Tierarzt.

Quelle: PfeilUmweltinstitut München e.V.


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