>> Blausteiner Nachrichten Nr. 14 <<
7.4.2017

Die Industrie als Ratgeber

Knapp zwei Wochen, nachdem die Europäische Chemikalienagentur ECHA in Helsinki dem Pflanzengift Glyphosat bescheinigt hat, dass es nicht krebserregend sei, wird der Behörde vorgeworfen, Einflussnahmen der Industrie auf die Entscheidung zugelassen zu haben. Wie das ARD-Politmagazin FAKT berichtet, wurde der Glyphosatindustrie die Gelegenheit geboten, die bereits formulierte Entscheidungsvorlage der Behörde vor deren Endfertigung schriftlich zu kommentieren.

Der Berliner Toxikologe Peter Clausing, der als Beobachter für die Umweltorganisation Pestizid Aktions-Netzwerk bei den ECHA-Sitzungen zu Glyphosat zugelassen war, sagte, er habe seinen Augen nicht getraut, als er in den Ausschuss-Unterlagen einen solchen Kommentar der Industrie zu einer Vorversion der Entscheidung sah. Die Glyphosat-Task-Force, eine Lobbyorganisation der Industrie, lieferte nicht nur Daten. Sie konnte die vorläufige Bewertung der Risikoprüfer offenbar auch einsehen und kommentieren, und zwar kurz bevor darüber entschieden wurde. Das Echa-Urteil lautete später: Glyphosat ist weder krebserregend, noch schädigt es Erbgut. Welchen Einfluss der Industrie-Kommentar auf das Echa-Urteil letztendlich hatte, lässt sich von außen kaum beurteilen. Trotzdem wirft das Vorgehen der Behörde Fragen auf.

Wie der US-Agrarkonzern versucht hat, Einfluss auf Behörden zu nehmen, darum geht es derzeit auch in einem Prozess vor einem Gericht in Kalifornien. In dem Verfahren klagen Krebspatienten, die Glyphosat für ihre Krankheit verantwortlich machen.

Näheres unter Pfeil http://mediathek.daserste.de/FAKT/Industrie-beeinflusst-Glyphosat-Studien/Video?bcastId=310854&documentId=41861740

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