>> Blausteiner Nachrichten Nr. 40 <<
2.10.2020

„Bodenfruchtbarkeit erhalten“

Gerade in diesen Zeiten des Klimawandels mit zunehmenden Wetterextremen wie Starkregenfälle und Dürreperioden, spielt die Widerstandskraft des landwirtschaftlichen Systems, wie angebaut wird, eine herausragende Rolle. Erosionsschutz, Wasserspeicherung, Bodenfruchtbarkeit und der Erhalt der Artenvielfalt werden in Zukunft wichtiger werden als der die reine Orientierung auf Höchstleistung. Unter unseren Füßen befindet sich ein ganzes Reich an Lebewesen. Diese bilden die Grundlage für alles gesunde Leben auf dieser Erde.

Bodengesundheit zeichnet sich durch ein reiches Miteinander von Mikroorganismen und Pilzen aus. Sie sorgen für Nährstoffaustausch und Wasserreinigung und -speicherung. Die pilzbasierten Bodennahrungsnetze weisen deutlich weniger Stickstoffverluste durch Auswaschung auf. Außerdem kann in Böden, in denen die Bodenorganisation stimmt, mehr Kohlenstoff gespeichert werden. Mykorrhiza Pilze sind besonders wichtig für die Phosphorversorgung der Nutzpflanzen, weil sie Phosphor aus dem Ausgangsgestein lösen und den Pflanzen zur Verfügung stellen können. Regenwürmer sorgen für Durchlüftung und Humusaufbau im Boden. Außerdem strukturieren die Bodenorganismen den Boden so, dass er locker ist und das Wasser aufgenommen und gespeichert werden kann.

Ein System, das sich mit einer Anbauweise beschäftigt, das dieses empfindliche Ökosystem lebendig erhält ist die Permakultur. (Permakultur steht für „dauerhafte Landwirtschaft“)

Sie basiert darauf, natürliche Ökosysteme in der Natur genau zu beobachten und nachzuahmen. Dieses Konzept entwickelte in den 70iger Jahren der Australier Bill Mollison zusammen mit seinem Schüler David Holmgren. Dafür erhielt er 1981 den alternativen Nobelpreis. In der Permakultur gibt Grundprinzipien, die bei allem, was man tut, eingehalten werden sollten.

  • Ist es gut für den Menschen und andere Lebewesen?
  • Ist es gut für den Boden?
  • Ist es gut für die Zukunft?

Weitere Leitprinzipien sind:

  • Alle Elemente des Systems stehen miteinander in Wechselwirkung
  • Multifunktionalität: Jedes Element erfüllt mehrere Funktionen und jede Funktion wird von mehreren Elementen getragen
  • Nutzung natürlicher Ressourcen
  • Intensiv genutzt Systeme auf kleinem Raum, z.B. Hügelbeete (Anbaufläche wird vergrößert), in den Mulden zwischen den Hügelbeeten hält sich die Feuchtigkeit am längsten, was ein Vorteil in trockenen Sommern ist
  • Nutzung und Mitgestaltung von natürlichen Abläufen und Kreisläufen
  • Vielfalt statt Einfalt (stärkt die Pflanzengesundheit, sie sind widerstandsfähiger gegen Schädlinge. Vielfalt schafft Lebensraum für Vögel und andere Tiere (Nützlinge: Marienkäfer, Wildbienen, Florfliegen…). Der Boden wird unterschiedlich tief durchwurzelt.
  • Förderung und Nutzung von Randeffekten (Schaffung von kleinflächigen Strukturen, die hochproduktiv sind)
  • Kleinklimazonen schaffen, so kann die Pflanzenvielfalt erweitert werden.

Weitere Infos unter:
Pfeil https://de.wikipedia.org/wiki/Permakultur


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