„Kombination von Insektengift und Milben schwächt Honigbienen“
Die Westliche Honigbiene, Apis mellifera, ist der mit Abstand wichtigste von Menschen gehaltene Bestäuber weltweit. In den vergangenen Jahren kam es weltweit zu hohen Verlusten von Honigbienenvölkern. Nun konnten Forscher vom Schweizer Institut für Bienengesundheit nachweisen, dass es einen bislang unbekannten Mechanismus gibt, der diese erhöhten Verluste an Honigbienenvölkern weltweit erklären kann.
Zwei Stressfaktoren, die einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit von Honigbienen haben, sind Insektizide und die nahezu überall vorkommende Varroamilbe. Bislang existierten jedoch noch keine Daten, welche ein Zusammenwirken zwischen diesen beiden Faktoren aufzeigen konnten.
Neonikotinoide sind weit verbreitete Pflanzenschutzmittel, die eingesetzt werden, um Ernten oder Saatgut gegen Insektenfraß zu schützen. Die Bienen nehmen sie beim Pollensammeln auf und tragen sie in die Stöcke.
In den untersuchten Honigbienen-Kolonien hatte die Behandlung der experimentellen Arbeiterinnen mit zwei ausgewählten Neonikotinoiden keinen Einfluss auf Gewicht und Langlebigkeit. Sobald allerdings ein Befall mit der Milbe Varroa destructor hinzukam, konnte ein schädliches synergistisches Zusammenwirken der beiden Stressfaktoren nachgewiesen werden. Davon waren besonders die langlebigen Winterhonigbienen betroffen, die im Herbst geboren werden, um das Überleben der Kolonie im Winter zu sichern. Der negative „Kombi-Effekt“ führte nicht nur zu einer kürzeren Lebensdauer der Winterbienen-Arbeiterinnen, sondern auch zu einer reduzierten Körpergrösse. Die Körpergrösse ist ein wichtiger Faktor für die Leistungsfähigkeit der Winterbienen. Davon hängt unter anderem ab, wie gut sie ihre Körpertemperatur gegen die Kälte verteidigen können.
Unter Varroabefall und Neonikotinoidbelastung waren sie jedoch kleiner als normal, zudem starben viele von ihnen früher als unbelastete Kontrollbienen. Die Neonikotinoide wirkten dadurch mit mehrmonatiger Verzögerung.
Nachhaltige Lösungen in der Landwirtschaft und Imkerei und ein reduzierter Einsatz von Insektiziden zum Schutz der Honigbienenvölker sind daher von zentraler Bedeutung.
In diesem Zusammenhang rufen wir dazu auf, das
„Volksbegehren Artenschutz - Rettet die Bienen“
mit ihrer Unterschrift zu unterstützen.
Formulare zum Unterschreiben gibt es auch im Wippinger s‘Lädle.
Quellen:
Institut für Bienengesundheit der Universität Bern
Spektrum der Wissenschaft
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